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Obacht – Viren und sonstige Infekte aus dem Internet

Georges Althaus
Georges Althaus
Sie spionieren Passwörter aus, kapern Computer, legen Daten lahm und erpressen ihre Besitzer. Schon lange haben Cyber-Kriminelle das Internet für sich entdeckt, wo sie meist ungestört, anonym und aus grosser Distanz ihre Opfer suchen und ihr Unwesen mit Ihnen treiben.

Wir erinnern uns: Vor einem Jahr machte uns die weltweite WannaCry-Attacke schlagartig klar, wie mächtig und gefährlich Schadsoftware sein kann. Der Cyberangriff betraf mehrere global tätige Unternehmen: Renault, FedEx, aber auch etwa das russische Innenministerium waren unter den Opfern. Der Umstand, dass die Geschädigten grosse Firmen und Institutionen waren, festigte bei privaten Computernutzern die Überzeugung, dass sie von derartigen Bedrohungen verschont würden.

 

Doch weit gefehlt: Wir alle, die wir zuhause am Bildschirm die Rundreise durch Südostasien planen, buchen und bezahlen, gleich noch den passenden Rollkoffer bestellen und nebenbei unsere Bankgeschäfte abwickeln, wir alle sind heute nicht weniger Cyber-Risiken ausgesetzt als internationale Unternehmen.

Vom Wissen zur Tat

Immerhin steigt in den letzten Jahren das Bewusstsein für die Gefahren aus dem WWW – auch wenn Studien im selben Atemzug eine weiterhin vorherrschende Sorglosigkeit notieren und die Nutzer selber einen abnehmenden Durchblick beklagen. Mit anderen Worten: Die theoretische Angst nimmt zu, aber aktiv wird noch viel zu wenig für den Eigenschutz im Netz unternommen.

Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden. - Johann Wolfgang von Goethe

Verhaltensregeln und Vorkehrungen

Dabei ist guter Rat nicht einmal teuer, denn es gibt grundlegende Verhaltensregeln und Vorkehrungen, die jede und jeder ohne grossen Aufwand treffen kann, einfach zu realisieren sind und effizient wirken.

 

Das Passwort «654321» bietet keinen Schutz, «Passwort» ebenso wenig. Ein starkes Passwort muss schon etwas komplexer und vor allem länger sein. Anleitungen für starke Passwörter gibt’s unter dem Suchbegriff «Starkes Passwort» im Netz zuhauf. Übrigens, nicht warten bis zum 1. Februar: das ist nämlich der Welt-Passwort-Tag!

 

  • Vorsicht beim Öffnen von Anhängen und Anklicken von Links. Auch ganz normale Word- oder Excel-Dateien eignen sich bestens für das Einschleusen von Schadsoftware. Und tippen Sie Adressen von sensiblen Seiten am besten von Hand in die Adresszeile des Browsers anstatt diese über einen Link anzusteuern.
  • Thema Basissicherheit: das Betriebssystem und die Anwendungen sollen regelmässig mit einem Update auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Einen aktiven Schutz bieten auch Anti-Malware- und Spyware-Lösungen. All das und noch vieles mehr kann im Netz erworben oder auch unentgeltlich heruntergeladen werden. Und nicht vergessen: Eine Verbindung zum Internet unterhält nicht nur der eigene Computer, sondern auch Router, Modems, Mobiltelefone etc.
  • Informieren Sie sich: Über Sicherheit im Netz und auf Ihren Geräten wird in den Medien laufend berichtet. Holen Sie sich Informationen und Anleitungen und eignen Sie sich Wissen an. Wer eine neue Waschmaschine anschafft, liest ja auch zuerst die Betriebsanleitung und wartet das praktische Teil über die Jahre. Oder etwa nicht?
  • Ein regelmässiges, am besten automatisiertes Back-Up sämtlicher eigenen Dateien kann im Falle eines Falles äusserst entspannend wirken.
  • Eine gesunde Portion Skepsis macht noch niemanden misstrauisch und ängstlich. Wenn sich ein nur leicht ungutes Gefühl im Bauch breitmacht, hilft dreimal Durchatmen und ein kritisches Abwägen. Dies am besten, bevor man mit einem leisen Klick eine ungeahnte Kette von Konsequenzen auslöst.
  • Wem das alles noch zu wenig Sicherheit garantiert, kann seine Risiken zusätzlich auslagern und eine Versicherung für Cyber-Risiken abschliessen. Dafür gibt es auf dem Markt verschiedene Anbieter. Immerhin jede und jeder Fünfte kann sich den Abschluss einer solchen Cyber-Versicherung vorstellen. *

Just do it

Die aufgezählten Massnahmen zur Prävention und Sicherheit im Internet sind sozusagen der minimale Standard, der aber den grössten Teil der latenten Bedrohung neutralisiert und im Schadenfall die möglichen Folgen stark mindert. Es sind dies wenige und wenig aufwendige Vorbeugungen, leicht zu finden und umzusetzen und günstig.

 

Aber eben, wie oben erwähnt: Zwischen der Erkenntnis und der Tat macht sich die Sorglosigkeit breit. Deshalb am besten heute noch zur Tat schreiten und den Schutzwall hochfahren! Sie werden es sich eines Tages selber danken!

*Sie sind Unternehmerin oder Unternehmer? Visana bietet seit kurzem eine solche Deckung unter dem Namen CyberEdge 3.0 speziell für KMU an. Diese kann im Notfall Sofortmassnahmen einleiten, greift ein bei Cyber-Diebstahl und -erpressung, hilft bei Datenverlust, Datenmissbrauch und bietet zum Beispiel auch Rechtsschutz und weitere Deckungen.

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