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Gutes Fett, böses Fett?

Stephan Fischer
Stephan Fischer
Woran denken Sie, wenn Sie «Cholesterin» hören? Bluttest, fettiges Essen, Eier, Herzinfarktgefahr oder gutes respektive böses Fett? Gratulation − wie ich sehe, verfügen Sie bereits über die Grundkenntnisse. Das macht auch Sinn, denn Cholesterin ist wichtig und geht uns alle an. Immerhin enthält unser Körper rund 140 Gramm davon.

Lebenswichtiges Cholesterin

Es gibt keinen triftigen Grund, das Cholesterin (oder wissenschaftlich Cholesterol) zu verteufeln. Trotzdem ist sein Ruf eher zweifelhaft. Zu Unrecht, denn Cholesterin ist lebensnotwendig für unseren Körper.

 

Es ist ein wichtiger Bestandteil der Zellwände, ein Ausgangsstoff für essentielle Hormone (Testosteron, Östrogen, Cortisol) und es spielt eine zentrale Rolle bei der körpereigenen Produktion von Vitamin D. Zudem ist es ein Mythos, dass Eier essen, den Cholesterinspiegel in die Höhe jagt. Der Körper produziert den überwiegenden Teil nämlich selber und nimmt nur einen geringen Teil via die Nahrung auf.

Weder gut noch böse

Für viele – Sie auch? – ist Cholesterin gleich «Blutfett». Das stimmt zwar nicht ganz, aber für den Hausgebrauch reicht diese Vereinfachung. Man hört auch immer wieder vom guten und schlechten Cholesterin. Vergessen Sie das: Es gibt weder gutes noch böses Cholesterin.

 

Mit «gut» und «böse» sind die Transportvehikel im Blut gemeint, die das Cholesterin befördern. Einerseits durch LDL («Low-density Lipoprotein», Lipoproteine mit niedriger Dichte) von der Leber (wo es produziert wird) ins Gewebe. Andererseits durch HDL («High-density Lipoprotein», Lipoproteine mit hoher Dichte) vom Gewebe zurück zur Leber, wo es abgebaut wird. Ein hoher HDL-Gehalt wird oft mit «gutem Cholesterin» gleichgesetzt, während viel LDL im Blut die Arterien eher verkalken lässt und darum das Prädikat «schlecht» erhalten hat.

Cholesterin im Auge behalten

Wie gefährlich ein hoher Cholesterinspiegel wirklich ist, darin gehen die Expertenmeinungen auseinander. Es gibt aber Hinweise darauf, dass ein hoher Cholesterinspiegel die Verkalkung der Arterien (Arteriosklerose) fördert und so das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöht (zusammen mit anderen Risikofaktoren). Es lohnt sich demnach, regelmässig ein Auge auf den Cholesteringehalt zu werfen und etwa ab 40 Jahren bei medizinischen Checks zu überprüfen.

Tipps für einen tieferen Cholesterinspiegel

Wenn Sie einen erhöhten Cholesterinspiegel haben und diesen senken möchten, können Sie dies wie folgt unterstützen:

 

  1. Ernähren Sie sich gesund, also ausgewogen, ballaststoffreich und zucker- sowie fettarm. Bevorzugen Sie einfach ungesättigte Fette (Omega-3), die besonders in Seefischen oder pflanzlichen Ölen (Leinöl, Hanföl, Walnussöl) enthalten sind.

  2. Reduzieren Sie Übergewicht. Geht mit Punkt 1 einfacher.

  3. Bewegen Sie sich regelmässig. Das hilft bei Punkt 2.

  4. Verzichten Sie auf Nikotin. Das gibt mehr Schnauf für Punkt 3.

  5. Cholesterinsenkende Medikamente (oder Generika) sind die letzte Option und mit einem Arzt zu besprechen.

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