Krankheiten
Erste Hilfe Kindernotfälle – Ein Erfahrungsbericht mit Ratschlägen
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Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. In der Schweiz sind rund 80‘000 Menschen davon betroffen.
Es gibt mehr als zehn Formen epileptischer Anfälle und weitaus mehr Formen von Epilepsien. Jeder betroffene Mensch hat in der Regel nur eine Epilepsieform mit einer bis drei Anfallsformen. Die Abstände zwischen den einzelnen Anfällen können zwischen Sekunden und Jahren oder sogar Jahrzehnten variieren.
Absencen | |
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Absencen sind «kleine», sehr kurze Anfälle ohne Krampfen. Absencen kommen bei Klein- und Schulkindern am häufigsten vor. Mit zunehmendem Alter werden sie immer seltener. |
Myoklonische Anfälle | |
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Myoklonische Anfälle zeichnen sich durch plötzliche, «einschiessende» und kurzdauernde Zuckungen des Körpers, ohne Bewusstseinsstörung, aus. Diese Anfälle können in jedem Lebensalter vorkommen, beginnen aber am häufigsten in der Pubertät. |
Fokale Anfälle | |
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Fokale Anfälle können mit oder ohne Bewusstseinsstörung auftreten und sehr unterschiedliche Formen annehmen. Teilweise sind sie für Fremde kaum zu bemerken. Bei nicht bewusst erlebten Anfällen wirken die Betroffenen wie in Trance oder im Traum; die Betroffenen weisen danach eine Erinnerungslücke für das Geschehene auf. |
Tonisch-klonische Anfälle | |
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Generalisierte tonisch-klonische Anfälle sind die dramatischste Form epileptischer Anfälle, auch Grand mal genannt. Diese Anfallsart hat drei Phasen: Bewusstlosigkeit, Sturz, Versteifung des ganzen Körpers sowie ein kurzer Atemstillstand und weite, lichtstarre Pupillen. In der klonischen Phase treten ein grobes Zucken im Gesicht sowie an Armen, Beinen und am Rumpf auf. |
Status epilepticus | |
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Als Status epilepticus werden länger als fünf Minuten anhaltende einzelne epileptische Anfälle, oder so rasch aufeinander folgende Anfälle bezeichnet, bei denen es zwischenzeitlich nicht zu einer Erholung kommt. |
Wenn Du einen Anfall siehst, was kannst Du tun?
Nicht wegschauen, helfen! Es ist praktisch unmöglich, einen Anfall zu unterbrechen. Am wichtigsten ist es, die Betroffenen vor Verletzungen zu schützen.
Die Schweizerische Epilepsie-Liga informiert Interessierte zum Thema «Erste Hilfe bei einem Anfall»:
In der Regel dauert der Anfall ein bis zwei Minuten, manchmal nur wenige Sekunden, selten länger. Manche Betroffene sind nach dem Anfall verwirrt und brauchen eine Ruhezeit oder Schlaf.
Deutschsprachiger Tag der Epilepsie ist am 5. Oktober.
Oft haben die Betroffenen ein SOS- Kärtchen dabei: Die Notfallkarte oder SOS-Karte in Kreditkartengrösse lässt sich gut im Portemonnaie mittragen. Sie enthält die wichtigsten Informationen für allfällige Zeugen eines Anfalls, wenn der Betroffene das Bewusstsein verliert.