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Hautkrebs – erkennen und reagieren

Patrizia Catucci
Patrizia Catucci
Welche Risikofaktoren für Hautkrebs gibt es? Wie schütze ich meine Haut? Entdecke hier unsere Checkliste:

Du hast die Sommersonne in vollen Zügen genossen? Toll! Allerdings belastet die Sonne unser grösstes Organ – die Haut. Und noch mehr: Vielleicht entdeckst du plötzlich diesen komischen Leberfleck oder Hautknoten, den du noch nie gesehen hast. Dann solltest du rasch zur Abklärung bei der Hautärztin oder beim Hautarzt vorbei, denn bei der Hautveränderung könnte es sich auch um Hautkrebs handeln.

Welche Arten von Hautkrebs gibt es?

Grundsätzlich wird zwischen hellem und schwarzem Hautkrebs unterschieden.

Heller Hautkrebs

Der helle Hautkrebs (manchmal auch weisser Hautkrebs genannt) tritt meistens an Körperstellen auf, die viel der Sonne ausgesetzt sind – also Gesicht, Ohren, Glatze, Hals sowie Arme, Hand- und Fussrücken.

 

Die zwei häufigsten Unterformen sind Basaliome und Spinaliome.

Basaliome

   
 

Basaliome (auch Basalzellkarzinome genannt) entstehen in der Basalzellschicht der Oberhaut. Das erste Anzeichen ist oft eine Verhärtung der Haut. Daraus entsteht ein glasig-weisses bis rötliches Hautknötchen. Dieses kann später Krusten bilden und nässen.

Spinaliome

   
 

Spinaliome (auch Stachelzellkarzinome genannt) entstehen in den Stachelzellen der Oberhaut. Spinaliome beginnen als Knötchen oder Knoten, die später verhornen und verkrusten. Teilweise bricht die Kruste auf und nässt oder blutet. Hautknötchen. Dieses kann später Krusten bilden und nässen.

Weisser Hautkrebs wächst meistens langsam, aber fortschreitend. Er kann dabei auch das umliegende Gewebe, Knorpel, Knochen und Nerven angreifen. In seltenen Fällen bildet der weisse Hautkrebs Ableger (sogenannte Metastasen). Deshalb ist es wichtig, verdächtige Hautveränderungen mit einer Hautärztin oder einem Hautarzt zu besprechen. Je früher weisser Hautkrebs erkannt wird, desto einfacher ist es, ihn zu behandeln.

 

>> Krebsliga: weitere Informationen zum hellen Hautkrebs

Schwarzer Hautkrebs

Der schwarze Hautkrebs (auch Melanom genannt) ist die vierthäufigste Krebsart in der Schweiz. Er entwickelt sich oft aus einem bestehenden Muttermal oder Leberfleck. Er kann aber auch einen ganz neuen Pigmentfleck bilden.

 

Anders als weisser Hautkrebs kann sich schwarzer Hautkrebs überall am Körper bilden – auch an unerwarteten Stellen wie im Intimbereich, an Fusssohlen oder gar unter Finger- und Zehennägeln.

 

Schwarzer Hautkrebs entwickelt sich über mehrere Monate bis Jahre. Je früher er entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Denn Achtung, der schwarze Hautkrebs kann Ableger bilden.

 

>> Krebsliga: Informationen zum schwarzen Hautkrebs

Was ist die Ursache von Hautkrebs?

Kurz gesagt: zu viel Sonneneinstrahlung über eine längere Zeit. Die ultraviolette Strahlung der Sonne – aber auch von Solarien – kann das Erbgut in den Hautzellen verändern. Diese veränderten Hautzellen beginnen dann, sich unkontrolliert zu teilen. Daraus entsteht Hautkrebs.

 

Hautkrebs betrifft meistens Menschen, die sich viel an der Sonne aufhalten und sich dabei nicht genügend schützen. Es gibt aber noch weitere Risikofaktoren wie helle Haut, viele Muttermale, eine familiäre Häufung und ein geschwächtes Immunsystem. Hautkrebs kann auch junge, gesunde Menschen betreffen.

Wie kannst du dich vor Hautkrebs schützen?

Gleich wie vor Sonnenbrand und/oder Sonnenallergien: Indem du die Haut gut vor der Sonne schützt. Beispielsweise mit Kleidung, indem du dich im Schatten aufhältst und eine gute Sonnencreme benutzt. Schütze dich auch, wenn du hinter einer Scheibe in der prallen Sonne lange Auto fährst oder arbeitest. Achte darauf, dass du den Sonnenschutz auch im Winter und in den Bergen, nicht vernachlässigst.

 

Gerade wenn mehrere Risikofaktoren auf dich zutreffen, solltest du deine Haut regelmässig kontrollieren. Bei Muttermalen kannst du dazu die ABCD-Regel anwenden:

 

  1. Asymmetrie: Hat das Muttermal eine unregelmässige Form?
  2. Begrenzung: Sind die Ränder unregelmässig oder unscharf?
  3. Color (Farbe): Ist das Muttermal verschiedenfarbig oder fleckig?
  4. Dynamik: Verändert es sich in Grösse, Farbe, Form oder Dicke?

 

Wenn du eine oder mehrere Fragen mit «Ja» beantwortest, dann ist Vorsicht angesagt. Gleiches gilt für andere Hautveränderungen, die wachsen, hart werden, herausstehen, nässen, bluten oder schuppig sind. Dann solltest du unverzüglich zum Check bei der Hautärztin oder beim Hautarzt.

Wie läuft die Untersuchung bei der Hautärztin oder beim Hautarzt ab?

Die Hautärztin oder der Hautarzt prüft die verdächtige Stelle mit dem Dermaskop, einem speziellen Lichtmikroskop.

 

Bei grenzwertigen Befunden, bei denen man die Dynamik des Wachstums beobachten möchte, ist eine Fotodokumentation möglich. Bei einem auffälligen Muttermal wird die Hautärztin eine Gewebeprobe entnehmen (Biopsie) oder das gesamte Muttermal abgetragen – natürlich mit lokaler Betäubung. Die Gewebeprobe wird anschliessend im Labor untersucht. Je nachdem, wie sich der Hautkrebs entwickelt hat, braucht es weitere Untersuchungen, um die beste Behandlungsmethode zu bestimmen.

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Eine frühzeitige Behandlung ist in vielen Fällen erfolgreich. Welche Behandlungsmethode am besten funktioniert, kommt auf die Art, die Grösse und Position des Hautkrebses an und ob er Ableger gebildet hat.

 

  • Am häufigsten wird Hautkrebs operiert. Dabei wird der Hautkrebs mit einem Sicherheitsabstand chirurgisch entfernt. Das Gewebe wird im Labor geprüft. Es wird kontrolliert, ob auch wirklich alle Krebszellen entfernt wurden. Das Gleiche gilt für Ableger.
  • Einige Arten von Hautkrebs können auch durch Kälte oder Strom zerstört werden.
  • Wenn der Hautkrebs nicht oder nicht vollständig operiert werden kann, wird eine Strahlentherapie empfohlen.
  • Für weissen Hautkrebs gibt es Salben und Cremes, die dafür sorgen, dass sich die Haut entzündet und so den oberflächlichen Hautkrebs zerstört. Für schwarzen Hautkrebs, der sehr gross ist oder bereits Ableger gebildet hat, gibt es spezialisierte Medikamente.
  • Wenn die bisherigen Therapien nicht anschlagen, können Hautkrebs und vor allem Ableger auch mit einer Chemotherapie behandelt werden.

Hältst du dich viel an der Sonne auf?

Dann kontrolliere deine Haut regelmässig, denn das Motto beim Hautkrebs lautet: Schützen, erkennen und reagieren.

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