Leidest du im Frühling auch unter heftigen Niesattacken und tränenden Augen und freust dich über jeden zusätzlichen Regentag?
Dann geht es dir so wie 1,2 Millionen anderen Menschen in der Schweiz. Heuschnupfen ist hierzulande die häufigste allergische Erkrankung. Rund 20 Prozent der Bevölkerung sind betroffen.
Wenn andere bei den ersten warmen Sonnenstrahlen ins Freie strömen und die Picknick-Decke ausbreiten, bleiben vom Heuschnupfen geplagte lieber in geschlossenen Räumen.
Die Augen jucken, tränen und sind gerötet. Die Nase läuft, Niesanfälle gehören zum Alltag. Im schlimmsten Fall passiert sogar ein Etagenwechsel. Das heisst, die Erkrankung schlägt von den oberen Atemwegen auf die Lunge und löst allergisches Asthma aus. Das schränkt die Lebensqualität von Betroffenen massiv ein.
Bei Verdacht auf Heuschnupfen kannst du einen Allergietest machen lassen. Mittels Haut- oder Bluttests lässt sich herausfinden, auf welche Pollen du allergisch bist und kannst entsprechend handeln. Frage dazu deinen Arzt oder deine Ärztin.
Die Kosten für den Allergietest werden von der Grundversicherung übernommen.
Kein Tag ist wie der andere. Da hilft nur der tägliche Blick auf die Pollen-News App. Auf www.pollenundallergie.ch kann man den Pollen-Newsletter abonnieren, der wöchentlich über die Situation der ausgewählten Region informiert.
Gut zu wissen:
Ab einer Höhe von 800 Metern über Meer nimmt die Pollenbelastung ab.
Nach dem Regen joggen oder draussen spielen
Regen ist für Heuschnupfengeplagte ein Segen. Denn Regen wäscht die Pollenpartikel aus der Luft und sorgt so für eine vorübergehend niedrigere Pollenbelastung.
Also am besten eine halbe Stunde nach dem Regenguss spazieren, joggen oder mit den Kindern auf den Spielplatz gehen. Anders sieht es aus kurz vor einem Sommergewitter. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit platzen die Pollen und setzen grosse Mengen an allergieauslösendem Eiweiss frei, was wiederum den Niesreiz verstärken und Asthmaanfälle begünstigen kann.
Man könnte meinen, auf dem Land sei Heuschnupfen allgegenwärtig, dabei hat die Pollenallergie in dicht bebauten Städten ein noch leichteres Spiel. Grund dafür ist die Luftverschmutzung. Abgase können Symptome auslösen oder verschlimmern.
- Wer auf Gräser allergisch reagiert, sollte für die Joggingrunde oder den Spaziergang den Stadtpark meiden und in den Wald ausweichen.
- Das Umgekehrte gilt für Baumpollenallergiker: Übers Feld, am Fluss oder See entlang joggen ist eine gute Alternative zum Wald.
Pollen machen es sich überall gemütlich. Sie verfangen sich in den Haaren, den Kleidern, auf der Haut. Um die Winzlinge nicht in der ganzen Wohnung zu verteilen, hilft es, die Kleider im Bad auszuziehen und täglich – am besten abends – die Haare zu waschen.
Hilft auch: Die Kleider häufig waschen und nicht an der Luft trocknen.
Lüften ist wichtig, aber schliesslich möchte man nicht noch mehr Pollen ins Haus holen.
- Pollenschutzgitter helfen, die Übeltäter draussen zu lassen.
- Kurzes Stosslüften eignet sich am besten.
- Auch Luftreiniger schaffen Abhilfe, indem sie die Luft filtern.
- Vorsicht ist jedoch bei Ventilatoren geboten, diese schleudern die Pollen durch die Luft und verteilen sie im ganzen Raum.
Wasser trinken und Nasenduschen
Um die Schleimhäute feucht zu halten, ist es wichtig, viel Wasser zu trinken. Regelmässige Nasenduschen mit Koch- oder Meersalzlösung befreien die Nase und erleichtern das Atmen.
Um die Pollen aus den Teppichen zu entfernen, ist tägliches Staubsaugen ein Muss. Ideal ist ein Staubsauger mit Hepa-Filter. Andere Bodenbeläge regelmässig feucht aufnehmen.
Pfefferminzöl befreit die Atemwege. Dazu fünf bis zehn Tropfen Öl in eine Schale mit Wasser geben und in dem Raum aufstellen, wo man sich gerade aufhält.
Gut zu wissen:
Bei Kindern unter drei Jahren Kampfer, Eukalyptus-, Thymian- und Pfefferminzöl (Menthol)- Produkte NICHT anwenden.
Bist du unsicher? Bitte informiere dich bei einer Fachperson.
Pollenfilter im Auto regelmässig austauschen
Viele Autos verfügen heute standardmässig über einen wirkungsvollen Pollenfilter. Wer unter Heuschnupfen leidet, sollte den Filter aber regelmässig austauschen, je nach Modell alle 6 bis 12 Monate.
Pollenallergie behandeln
Die Symptome einer Pollenallergie lassen sich mit verschiedenen Medikamenten behandeln. Dabei kommen Nasensprays, Augentropfen, Tabletten oder Tropfen zum Einsatz. Sie enthalten häufig Antihistaminika oder Kortison.
Je nach Ausprägung helfen auch Medikamente mit Mastzellstabilisatoren oder Leukotrien-Antagonisten.
Natürliche Heilmittel bei Heuschnupfen
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Spagyrik
In der Akutphase sind die sogenannten «Spagyrischen Präparate» beliebt.
- Der Rote Sonnenhut (Echinacea purpurea), Pestwurz (Petasites hybridus), Königskerze (Verbascum densiflorum) oder Zwiebel (Allium cepa) wirken antiallergisch und reizmildernd.
- Zusätzlich ist die Anwendung der Ballonrebe (Cardiospermum) empfehlenswert – ein Mittel, das bei Allergien häufig eingesetzt wird.
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Augentrost
Bei tränenden Augen hilft Augentrost, angewendet als Augentropfen.
Die Pflanze macht ihrem Namen alle Ehre – bei gereizten Augen kann Euphrasia, wie die Pflanze im lateinischen genannt wird, Trost spenden.
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Schüssler-Salze
Hohen Anklang geniessen auch die Schüssler-Salze. Hier eignen sich die Nummern drei, acht und 24 gut zur Unterstützung bei Heuschnupfen.
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Bioresonanztherapie
Alternative Therapieformen wie die Bioresonanztherapie deckt die Zusatzversicherung Komplementär von Visana ab, sofern die Therapieform und der Therapeut von Visana anerkannt sind.
Desensibilisierung? Wir unterstützen dich dabei
Bis heute gibt es nur eine Heuschnupfentherapie, die bei der Ursache ansetzt und nicht bloss Symptome behandelt: Es ist die systemische Immuntherapie, Hyposensibilisierung oder auch Desensibilisierung genannt.
>> Mehr Informationen dazu bei Netdoktor
istock
Der Allergiestest wird vor der Desensibilisierung gemacht. Bei der Hyposensibiliserung wird der Körper Schritt für Schritt an das Allergen gewöhnt. Durch die ständige Konfrontation mit dem Allergen lernt das Immunsystem, dass keine Gefahr droht. So nehmen die allergischen Beschwerden deutlich ab oder verschwinden ganz.
Die Hyposensibilisierung muss durch einen Arzt oder eine Ärztin durchgeführt werden, beginnt normalerweise in der pollenfreien Zeit und dauert im Schnitt rund drei Jahre. Diese lange Zeitspanne wird durch die hohe Erfolgsquote von rund 70 Prozent gerechtfertigt.
Meistens wird das Allergen unter die Haut gespritzt – es können aber auch Tabletten oder Tropfen eingenommen werden. Die Behandlung ist mittlerweile bereits im Kindes- und Jugendalter erfolgversprechend, zumal das Abwehrsystem bei Kindern noch besonders lernfähig ist – und damit in der Lage, sich zu verändern.
Die Heuschnupfen-FAQs
Um die Pollenallergie ranken sich viele Mythen.
Prof. Dr. med. Arthur Helbling ist Leiter Poliklinik für Allergologie und Immunologie am Inselspital Bern und beantwortet häufige Fragen zum Heuschnupfen:
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1. Wann ist die beste Zeit für Outdoor-Sport? |
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Ob frühmorgens, mittags oder spätabends – eine allgemeingültige pollenfreie Zeit zum Joggen gibt es leider nicht. An manchen Orten ist der Pollenflug am Morgen sehr stark, andernorts nimmt er gegen Abend zu. Da hilft nur der Blick auf die Pollen-News App.
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2. Sind Pollen auf dem Land aggressiver als in der Stadt? |
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Definitiv nicht. Pollen in der Stadt und auf dem Land sind gleich.
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3. Einmal allergisch, immer allergisch? |
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Wenn man die Allergie in die Wiege gelegt bekommen hat, begleitet einen das bis ans Lebensende. Allerdings sind die Beschwerden von Jahr zu Jahr unterschiedlich.
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4. Gibt es im Winter auch Pollen? |
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Das hängt von den Bäumen ab. Die Purpur-Erle kann auch an Weihnachten blühen.
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5. Lindert Regen Heuschnupfenbeschwerden tatsächlich? |
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Ja, das stimmt. Bei Regen haben viele Leute weniger Beschwerden. Allerdings muss man wissen, dass Regentropfen die Pollen in der Luft splitten können. Dann verstärken sich die Beschwerden manchmal.
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6. Ist Heuschnupfen vererbbar? |
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Ja, das ist so. Wenn ein Elternteil allergisch ist, liegt das Risiko für das Kind bei 40 Prozent. Sind beide Allergiker, ist das Risiko 80 Prozent.
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7. Ist Heuschnupfen banal? |
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Nein, Heuschnupfen ist nicht banal. Denn die Konsequenzen sind einerseits ein Etagenwechsel in Form von Asthma. Andererseits kann es sein, dass man zusätzlich an einer Lebensmittelallergie oder an Hautekzemen leidet und auch das Spektrum der Allergie kann sich ausdehnen.
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Heuschnupfen tritt auf, wenn unser Körper auf Pollen oder andere Allergene in der Luft reagiert und Histamin freisetzt, was zu Symptomen wie niesen, jucken und verstopfter Nase führt. glücklicherweise gibt es viele natürliche Heuschnupfentipps gegen Heuschnupfen, die helfen können, die Symptome zu lindern.
Danke dir herzlich für deinen Kommentar.
Du hast recht, einige natrüliche Hausmittelchen, können die Symptome einer Pollenallergie lindern. Zum Beispiel das Inhalieren einer Mischung aus Aromaöl und Wasser (Pfefferminze), Augenmasken und viel trinken.
Frühlingsgrüsse,
Patrizia