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Kinder in den Dreck - weshalb zu viel Hygiene für Ihr Kind schädlich ist

Melanie Studer
Melanie Studer
Hygiene und Sauberkeit haben in unserer Gesellschaft einen wichtigen Stellenwert. Dass dies für unsere Kinder schädlich sein kann, und der «böse» Dreck mit all seinen Bakterien gesunde Seiten hat, geht oft vergessen.

Übertriebene Hygiene?

Viele Kinder halten sich heute vorwiegend im Haus auf. Modernes Spielzeug und elektronische Geräte warten im Spielzimmer. Dank antibakteriellen Putzmitteln, der täglichen Dusche, unzähligem Händewaschen und frei verfügbarem Wasser geniesst Sauberkeit eine hohe Priorität. Kinder werden behütet, das Phänomen der Helikopter-Eltern ist bekannt. Doch ist dies das Beste für unsere Kinder? Mitnichten.

 

Allergien und Krankheiten wie Asthma sind auf dem Vormarsch. Im beinahe sterilen Umfeld kann das Kind seine Abwehrkräfte nicht trainieren.

Dreck gegen Allergien

Wie schmeckt der Sand aus meinem Sandkasten? Ist er vielleicht eine Delikatesse? Kinder möchten solche Dinge ausprobieren. Alles in den Mund zu nehmen, gehört zur kindlichen Entwicklung. Das Gute daran: Draussen sein und mit Dreck (und den darin vorhandenen Bakterien) in Berührung kommen, härtet das Immunsystem ab. Dreck beugt bestenfalls sogar Allergien vor. Diverse wissenschaftliche Studien beweisen dieses Phänomen.

 

Tipp:

«Dreck-Kuren» bringen wenig! Einmalige Ferien auf dem Bauernhof beispielsweise können sogar das Gegenteil bewirken, da sich so bereits vorhandene Allergien verstärken können. Ihr Kind sollte idealerweise regelmässig mit Schmutz und Bakterien in Berührung kommen.

Draussen sein hält gesund

Kinder, die oft draussen spielen, haben ein gestärktes Immunsystem – nicht nur wegen des Drecks. Das Kind bleibt so eher vor starken Erkältungen und Grippe verschont. Und auch den Eltern tut frische Luft (bei jedem Wetter) gut.

 

  • Bewegung an der frischen Luft kurbelt das Immunsystem an: Möglichkeiten bieten ein Park, der Wald oder der nächstgelegene Spielplatz.
  • Natürliches Tageslicht stärkt das Immunsystem und begünstigt die Bildung von Vitamin D.
  • Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung: Kinder benötigen feste Schuhe, warme Socken, eine atmungsaktive Jacke, einen Schal und allenfalls eine Mütze sowie Handschuhe.
  • Trinken nicht vergessen! Wer draussen spielt, sollte genügend Wasser trinken. Andernfalls hat das Kind trockene Schleimhäute, was es anfälliger für Krankheitserreger macht.

 

Zusammen draussen sein macht der ganzen Familie Spass. Und wenn wir uns gut fühlen, sind wir automatisch weniger anfällig für Krankheiten.

Und ganz klar gilt: Die eigene Körperhygiene darf trotzdem nicht vernachlässigt werden – das freut weder die eigene Gesundheit, noch das engere Umfeld.

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