Medizinische Zweitmeinung

Sie haben Zweifel an Ihrer Diagnose und suchen Rat vor einer Operation oder Behandlung? Visana hilft Ihnen, unkompliziert eine neutrale Zweitmeinung eines Fachspezialisten zu erhalten. Für diesen Service arbeiten wir mit kompetenten und qualifizierten Fachärzten und Experten verschiedener Disziplinen zusammen. So können Sie Chancen und Risiken Ihrer bevorstehenden Behandlung besser einschätzen.

Mehr Sicherheit für Sie

Sicher sein: Ist der Eingriff oder die Operation notwendig?

Egal ob Krankheit oder Unfall: Ihr Facharzt hat Sie nach bestem Wissen beraten und es steht eine wichtige Behandlung oder Operation bevor. Aber Sie haben Zweifel an Ihrer Diagnose und sind sich nicht ganz sicher, ob der eingeschlagene Weg der passende ist. Nutzen Sie die Chance und holen Sie sich den Rat mit Hilfe von Visana, damit Sie die richtige Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen.

Voraussetzungen

Damit Sie eine medizinische Zweitmeinung einholen können, muss ein Fachspezialist Ihnen bereits eine Erstmeinung abgegeben und einen konkreten Behandlungsvorschlag unterbreitet haben.

Wenn der Lieblingssport zum Verhängnis wird

Markus B. ist 59 Jahre alt, selbstständig und in seiner Freizeit gerne in den Bergen unterwegs. Seine Grund- sowie Zusatzversicherung hat Markus bei Visana abgeschlossen und ist somit gut abgedeckt. Als leidenschaftlicher Skifahrer zieht es ihn im Winter wann immer möglich auf die Piste. So auch im letzten März, als er bei strahlendem Sonnenschein nochmals den Schnee geniessen wollte. Die Piste war zwar gut präpariert, doch durch das warme Wetter wurde der Schnee am Nachmittag etwas sulzig. Markus machte eine unglückliche Bewegung, stürzte und riss sich das Kreuzband. Im Spital wurde dem Versicherten umgehend zu einer Knieoperation und zu einer Kreuzbandplastik geraten. Markus jedoch wollte nichts überstürzen und zuerst eine medizinische Zweitmeinung beim Spezialisten einholen. Markus bekam schnell und unkompliziert einen Termin bei einem Fachspezialisten.

Der Spezialist hat ihm geraten, noch nicht zu operieren. Seines Erachtens kann Markus sein Kniegelenk durch gezielte Übungen und intensiven Muskelaufbau soweit stabilisieren, dass eine Operation vorerst nicht nötig ist. Markus wägte die Vor- und Nachteile der beiden Varianten ab und hat beschlossen, dem Rat des Spezialisten zu folgen und sein Kniegelenk mit Physiotherapie zu stabilisieren. Sollte die Therapie nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann er sich immer noch operieren lassen.

  • Auf einen Blick

    Persönliche und neutrale Beratung durch Experten

    Unser Partner Medi24 vermittelt Ihnen einen Termin bei einem unabhängigen Experten, der aufgrund der bisherigen Arztunterlagen  Ihre Situation beurteilt und Ihnen eine neutrale Zweitmeinung gibt. Sie führen ein kompetentes Gespräch, können Ihre Fragen einbringen und erhalten eine Empfehlung, ob die Behandlung, der Eingriff oder die Operation notwendig ist.  Diese kostenlose Serviceleistung steht allen Visana-Versicherten mit einer Grundversicherung, Zusatzversicherung Spital, Spitaltaggeld oder Spitalkapital zur Verfügung – ganz egal, ob im Falle einer Krankheit oder eines Unfalls.

  • Im Detail

    Der Weg zu Ihrer Zweitmeinung

    • Rufen Sie unseren Partner Medi24 unter 0800 633 225 an oder senden Sie ein Kontaktformular an Medi24
    • Schildern Sie Ihr Anliegen, sodass Medi24 einen geeigneten Spezialisten finden kann
    • Dieser meldet sich dann bei Ihnen, um einen Termin zu vereinbaren
    • Bringen Sie zum Termin bitte sämtliche Unterlagen der Erstuntersuchung mit
    • Im Gespräch mit dem Facharzt können Sie Ihre Fragen einbringen und erhalten umgehend eine kompetente Zweitmeinung als Entscheidungsgrundlage
  • Vorteile

    Medizinische Zweitmeinung: Die Vorteile auf einen Blick

    • Neutrale, unabhängige Unterstützung bei wichtigen medizinischen Entscheidungen
    • Sicherheit für Sie die richtige medizinische Entscheidung zu treffen
    • Direkter Zugang zu einem Netzwerk von spezialisierten Fachärzten
    • Gilt im Falle von schwerer Krankheit und bei Unfall
  • Das sagt der Experte

    «Den Patienten die Verunsicherung nehmen»

    Prof. Dr. med. Andrew Chan ist Chefarzt am Berner Inselspital. Er gibt Auskunft über Medizinische Zweitmeinungen und sagt, wann es angebracht ist, sich einen zusätzlichen Ratschlag eines medizinischen Experten einzuholen.

    Halten Sie Medizinische Zweitmeinungen für eine gute Sache?

    Andrew Chan: Ja, natürlich, eine solche kann häufig allen Beteiligten helfen. Entscheidend sind der Wille der Patienten sowie eine gute Zusammenarbeit der Ärzte.

     

    Wann ist es sinnvoll, sich einen zweiten oder gar dritten Ratschlag einzuholen?

    Es gibt manchmal Situationen, in denen beispielsweise der niedergelassene Facharzt nicht ganz sicher ist, dann können grosse, hochspezialisierte Spitäler weiterhelfen und vielleicht auch stärker in die Tiefe gehen. Es kann etwa um die Frage gehen, ob eine Operation nötig ist oder man konservativ behandeln soll. Oder die medizinische Sachlage ist zwar klar, der Patient aber unsicher. Da hilft es auf jeden Fall, wenn ein zweiter Fachmann herbeigezogen wird. Es ist ganz wichtig, dass keine Zweifel mehr vorhanden sind, um sich zum Beispiel auf eine komplizierte Therapie einzulassen.

     

    Wo liegen die Grenzen bei einer Medizinischen Zweitmeinung?

    Es gibt ja das Bonmot: zwei Ärzte, drei Meinungen (schmunzelt). Aber ernsthaft: Problematisch kann es werden, wenn Patienten so lange suchen, bis sie das gewünschte Ergebnis erhalten. Das verbraucht wertvolle Ressourcen, ist nicht zielführend und dient niemandem. Klar ist aber auch: Jede Geschichte ist ein Einzelfall, den es sorgfältig abzuklären gilt.

     

    Entlasten medizinische Zweitmeinungen eigentlich das Gesundheitswesen?

    Es gibt zwei Seiten der Medaille. Einerseits ist das eine sehr gute Sache, weil die Entwicklung im Gesundheitsbereich rasant voranschreitet und an Zentren beispielsweise Fachwissen auch für seltene Erkrankungen sowie modernste Geräte zur Verfügung stehen. Aber natürlich kann es eben auch mehr Ressourcen verbrauchen, wenn jemand mit den Meinungen überhaupt nicht zufrieden ist.

     

    Was empfehlen Sie, wenn sich die erste und zweite Meinung komplett widersprechen?

    Weit voneinander abweichende Einschätzungen habe ich nur sehr selten erlebt. Auch hier ist es wichtig, das Gespräch mit den Patienten zu suchen und ihnen die Verunsicherung zu nehmen. Sie müssen immer hinter dem Vorgehen stehen. Dazu gehört dann auch, dass die Ärzte miteinander diskutieren, warum sie anfänglich zu unterschiedlichen Einschätzungen gekommen sind. Im optimalen Fall findet man nach einer solchen Diskussion zu einer einheitlichen ärztlichen Haltung.

     

    Kann es heikel sein, wenn ein Arzt die Kollegenmeinung kritisiert?

    Wie gesagt: Das ist kaum einmal der Fall. Es ist kein Gegeneinander, wir Ärzte sprechen ja auch miteinander, und die Zusammenarbeit mit einem Facharzt ist immer empfehlenswert. Für viele Menschen ist es wichtig, dass sie heimatnah und rasch versorgt werden, aber bei schwierigen Krankheitsbildern ist Spezialwissen unabdingbar. Das merke ich ja selber, auch ich stosse an Grenzen, weil kein Arzt auf allen Gebieten stets auf dem neuesten Stand sein kann. Es gibt ständig neue Therapieformen und Vorgehensweisen.

     

    Bei welcher Art von Krankheit oder Verletzung sind Medizinische Zweitmeinungen besonders empfehlenswert?

    Bei neurologischen Angelegenheiten ganz sicher, wenn die Abklärungen und Therapien sehr komplex sind, etwa bei Multipler Sklerose. Oder bei Parkinson, auch da gibt es mittlerweile einige neue Therapien. Aber auch bei häufigeren Erkrankungen wie Rückenschmerzen oder Bandscheibenvorfällen kann es manchmal sinnvoll sein, sich mehrere Expertisen einzuholen.

     

    Gibt es Aspekte, die Ihnen in dieser Sache besonders wichtig sind?

    Ich möchte betonen, dass es stets um die optimale Betreuung der Patienten geht, nie um Konkurrenz oder Hierarchien unter Ärzten. Es gilt, ein möglichst komplettes Bild zu erhalten. Der enge Austausch zwischen Spezialisten ist für die Patienten wertvoll. Und natürlich muss alles transparent sein, sämtliche Informationen müssen auf dem Tisch liegen. Es wäre falsch, wenn die Betroffenen ein schlechtes Gefühl hätten, eine Zweitmeinung einzuholen. Sie hintergehen damit den eigenen Hausarzt nicht, im Gegenteil. Unser Versorgungssystem ist ausgezeichnet, und genau deswegen ist es elementar, alle Aspekte zu nutzen. Die Patienten schätzen es, wenn sie merken, wie kompetent die Beratung in der Schweiz ist.

FAQ

Wie erhalte ich Zugang zu einer Medizinischen Zweitmeinung?

Der Service Medizinische Zweitmeinung steht allen Visana-Versicherten offen, die eine obligatorische Grundversicherung, eine Zusatzversicherung Spital, Spitaltaggeld oder Spitalkapital abgeschlossen haben.


Sie können Ihren Wunsch für eine Medizinische Zweitmeinung per Telefon oder mittels Online-Formular anbringen. Sie finden alle Informationen dazu auf dieser Webseite.


Ihre Anfrage gelangt an unseren telemedizinischen Partner Medi24. Er kontaktiert danach umgehend den Experten, der sich anschliessend mit einem Terminvorschlag für die Konsultation bei Ihnen meldet.

 

Wir sind bestrebt, Ihnen Zweitmeinungstermine so rasch als möglich zu organisieren. Je nach Fachgebiet kann es aufgrund der aktuellen hohen Auslastung der Arztpraxen trotzdem zu längeren Wartezeiten kommen.

Was ist die Voraussetzung für eine Zweitmeinung

Eine medizinische Zweitmeinung setzt voraus, dass ein Fachspezialist bereits eine Erstmeinung abgegeben und einen konkreten Behandlungsvorschlag unterbreitet hat.

Was kostet mich eine Medizinische Zweitmeinung?

Die Organisation des Termins sowie die Konsultation beim Experten sind für Sie kostenlos.
Beachten Sie, dass allfällige diagnostische Massnahmen beim Experten (beispielsweise Röntgen, Blutentnahme etc.) kostenpflichtig sind und über die obligatorische Grundversicherung abgerechnet werden.

Wer erhält Einsicht in das Resultat der Medizinischen Zweitmeinung?

Normalerweise erhält der Erstmeinungsarzt einen Bericht des Experten. Weder Visana noch das telemedizinische Beratungszentrum erhalten Einsicht in die Beurteilung des Experten.

Welche Unterlagen werden für eine Medizinische Zweitmeinung benötigt?

Verlangen Sie Ihre medizinischen Unterlagen bei Ihrem behandelnden Arzt bevor Sie eine Medizinische Zweitmeinung einholen. Sie haben das Recht auf Ihre ärztlichen Unterlagen. Jeder Arzt ist verpflichtet, seinem Patienten Einsicht zu gewährleisten. Sie können jederzeit Kopien anfordern.
Wichtige Unterlagen sind Befunde der behandelnden Ärzte, aktuelle MRT-Aufnahmen mit Befund des Radiologen, Röntgenaufnahmen mit Befund des Radiologen, Laborresultate und weitere Bilder. Die Unterlagen sollten nicht älter als sechs Monate sein.
Bringen Sie die Unterlagen zur Konsultation beim Experten mit oder lassen sie ihm diese vorgängig zukommen. Besprechen Sie das Vorgehen am besten direkt mit dem Experten respektive mit dessen Sekretariat.

Ich habe meine Grundversicherung bei Visana und bin in einem Hausarzt- oder Telefonmodell versichert. Darf ich ohne Wissen meines Hausarztes respektive des telemedizinischen Beratungszentrums direkt den Spezialisten für eine Medizinische Zweitmeinung aufsuchen?

Ja. Im Falle einer durch Visana organisierten Medizinischen Zweitmeinung brauchen Sie nicht vorgängig Ihren Hausarzt oder das telemedizinische Beratungszentrum zu verständigen.
Dies gilt nicht für Folgekonsultationen, die sich aus der Beurteilung unseres Zweitmeinungs-Experten ergeben können. Generell ist zu empfehlen, dass Sie das Ergebnis der Zweitmeinung mit Ihrem Hausarzt oder dem telemedizinischen Beratungszentrum besprechen und das weitere Vorgehen absprechen.

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