Welchen Ansatz verfolgen Sie?
Im Rahmen unserer Mehrjahresplanung definieren wir für jedes Jahr ein Gesundheitsthema. Dazu sensibilisieren und schulen wir unsere Mitarbeitenden auf Führungsstufe an Workshops und Weiterbildungen. Sie setzen das Thema dann in ihren Abteilungen um, damit alle Mitarbeitenden davon profitieren können. Wichtig ist, dass sich die Mitarbeitenden mehrmals pro Jahr mit einem Thema auseinandersetzen, um die Nachhaltigkeit zu erhöhen.
Mit welchen Massnahmen tun Sie dies?
Das Thema «Umgang mit Stress» haben wir zusammen mit unserem Versicherungspartner Visana an zwei halbtägigen Workshops vertieft. Die Teilnehmenden haben sich nach den Workshops zusätzlich in Zweiergruppen beim Essen zum Thema ausgetauscht. Mit dabei waren rund 30 Führungspersonen, und auch unser Gemeindepräsident. Dieses Commitment des Gemeinderates war ein starkes Signal für unser Engagement. Die Rückmeldungen der Teilnehmer zeigten uns, dass an diesen Tagen nicht bloss zugehört wurde, sondern dass etwas passiert ist. Gesundheit am Arbeitsplatz wurde als wichtiges Thema wahrgenommen. Dies bestätigen uns auch unsere regelmässigen Mitarbeiterumfragen. Massnahmen wie Stehpulte für die Mitarbeitenden wurden natürlich sehr positiv aufgenommen. Aus unserer Sicht haben diese Workshops viel gebracht.
Was war Ihnen besonders wichtig?
Gesundheit ist etwas sehr Persönliches, sie lässt sich nicht verordnen. Die Mitarbeitenden entscheiden letztlich selber, was sie aus den Workshops mitnehmen. Mit unseren Massnahmen wollen wir ihnen Möglichkeiten aufzeigen und dazu anregen, das eigene Verhalten zu reflektieren.
Welche Ziele verfolgen Sie damit?
Für uns sind Ziele wichtig, die nicht ohne weiteres messbar sind. Dazu gehören die Sensibilisierung und das Fördern eines gemeinsamen Verständnisses für das Thema Mitarbeitergesundheit. Aber auch der abteilungsübergreifende Austausch, da sich unser Betrieb auf fünf Standorte verteilt. Wir haben bewusst nicht Ziele anvisiert wie das Senken der Krankentage in x Jahren um y Prozent oder Ähnliches.
Wie sieht es langfristig aus?
Wir streben eine vereinheitlichte, übergeordnete Gesundheitsförderung an, die das ganze Unternehmen umfasst, also möglichst keine punktuellen Massnahmen von einzelnen Abteilungen. Zudem ist es unser Ziel, die Gesundheitsförderung durch das Gemeindeparlament im Personalreglement verankern zu lassen.
Ihre Ratschläge für andere Gemeinden?
Das Thema sollte breit abgestützt sein und von der Geschäftsleitung oder vom Gemeinderat aktiv mitgetragen werden. Nur wenn es gelingt, den Entscheidungsträgern den konkreten Nutzen aufzuzeigen, werden auch finanzielle Mittel dafür gesprochen. Es lohnt sich zudem, einen externen Partner an Bord zu holen, der die notwendige Qualität in der Vermittlung der Materie mitbringt. Als Kunde von Visana war es für uns naheliegend, dort anzuklopfen. Visana kannte unsere Bedürfnisse und brachte das nötige Fachwissen mit. Ausserdem gilt es, die Ressourcen in der eigenen Gemeinde optimal zu nutzen, sprich die Infrastruktur und das personelle Know-how.