Tochtergesellschaften mit verbessertem Ergebnis
Die Visana AG, welche die Grundversicherung anbietet, weist mit einem Plus von 0,6 Millionen Franken ein gegenüber dem Vorjahr (0,4 Millionen) leicht verbessertes Ergebnis aus. Gegenüber dem Vorjahr konnten sich die ebenfalls im Grundversicherungsbereich tätigen Tochtergesellschaften sana24 und vivacare steigern. Bei sana24 resultierte nach einem Minus im Vorjahr von 2,9 Millionen Franken im Jahr 2011 ein Plus von 9,9 Millionen. Auch vivacare konnte zulegen: von 0,1 auf 3,0 Millionen. Die Visana Versicherungen AG, welche die freiwilligen Zusatzversicherungen nach Versicherungsvertragsgesetz (VVG) sowie Versicherungen nach Unfallversicherungsgesetz (UVG) anbietet, erzielte mit 15,2 Millionen Franken ein gegenüber dem Vorjahr (15 Mio.) praktisch unverändertes Ergebnis.
Rychen: „Letztlich nur schwarze Null“
Albrecht Rychen, Verwaltungsratspräsident der Visana-Gruppe, zeigte sich erfreut über das erneut positive Abschneiden des Unternehmens und der weiteren Stärkung des bereits soliden finanziellen Fundamentes. Gleichzeitig gab er zu bedenken, dass bei der Beurteilung des positiven Ergebnisses die Relationen nicht ausser Acht zu lassen seien: Der Geschäftserfolg entspreche lediglich 1,1 Prozent des Gesamtprämienvolumens von 2,6 Mia. Franken. In diesem Sinne könne letztlich von „einer schwarzen Null“ gesprochen werden.
Prämien 2013: Nullrunde bei den Zusatzversicherungen, 2 Prozent bei der Grundversicherung
Peter Fischer, der CEO der Visana-Gruppe, gab bereits bekannt, dass es bei allen Spitalzusatzversicherungen bei Visana auf 2013 zu keinen Prämienerhöhungen kommt. Bei der Grundversicherung sieht er aktuell einen Prämienanstieg um durchschnittlich rund 2 Prozent, wobei es je nach Prämienregion Abweichungen geben kann.
Visana fordert Neuregelung bei Medikamentenpreisen
Bundesrat Alain Berset stösst bei der Neuregelung internationaler Preisvergleiche für Medikamente auf Widerstand. Visana-CEO Peter Fischer schlägt nun vor, dass sich der Bund aus den Preisverhandlungen für Medikamente zurückzieht und diese den Pharmaherstellern, den Importeuren und den Krankenversicherern überlässt. Erst wenn sich diese nicht einigen können, soll der Bund in letzter Instanz die Preise festlegen. Die Pharmaindustrie wird dadurch zu einem Preiswettbewerb gezwungen, ohne dass die Versorgungssicherheit gefährdet ist. Gewinner einer solchen Neuregelung wären nach Ansicht von Visana-CEO Fischer die Versicherten.
Warnung vor Überregulierung
Albrecht Rychen bedauerte in seinen Ausführungen die gesundheitspolitischen Reformblockaden. Er warnte zugleich vor einer Überregulierung im schweizerischen Gesundheitswesen. Dieses basiere auf einem System des regulierten Wettbewerbes. Nun zeichne sich eine Tendenz zu einer Ausdehnung des regulierten Bereichs ab. Für ihn ist die Priorität auf die Leistungsseite zu legen, dort bestehe Handlungsbedarf.
Weiter ausgebaute Position im Firmenkundengeschäft
Im Firmenkundengeschäft konnte Visana ihre Position ausbauen. Trotz eines weiterhin aggressiven Marktumfeldes stieg die Zahl der Verträge von 15 200 auf gegen 16 000. Das Prämienvolumen (Krankentaggeld, UVG und UVG-Z) blieb mit knapp 300 Mio. Franken gegenüber dem Vorjahr praktisch stabil.
Visana-Gruppe in Zahlen
(Geldwerte in Mio. Franken, jeweils per 31.12.)
2009 | 2010 | 2011 | +/- % | |
---|---|---|---|---|
Verdiente Prämien davon OKP davon VVG |
2291 1547 744 |
2616 1756 860 |
2629 1705 924 |
0,5 -2,9 7,4 |
Versicherungsleistungen | 2405 | 2557 | 2467 | -3,5 |
Risikoausgleich | 241 | 177 | 218 | 23,2 |
Versicherungstechnisches Ergebnis | -7 | -59 | 19 | - |
Nichtversicherungstechnisches Ergebnis | 14 | 83 | 16 | -80,7 |
Unternehmensergebnis davon KVG davon VVG |
15.3 0.3 15,0 |
12,6 -2,4 15,0 |
28,7 13,5 15,2 |
127,8 - 1,3 |
Reserven KVG (in % der fakturierten Prämien) | 20,7 | 18,9 | 19,8 | - |
Eigenkapital VVG (in % der Nettoprämien) | 18,9 | 16,3 | 15,2 | - |
Combined Ratio (%) davon KVG davon VVG |
100,3 101,6 97,6 |
102,3 101,4 104,1 |
99,3 99,7 98,5 |
- - - |
Anzahl Versicherte davon OKP (jeweils per 1.1. des Folgejahres) |
1 069 700 585 500 |
1 054 000 521 400 |
1 055 000 514 500 |
0,1 -1,3 |
Mitarbeitende (Vollzeitstellen) | 1049 | 1045 | 956 | -8,5 |
Visana in Kürze
Visana gehört zu den führenden schweizerischen Kranken- und Unfallversicherern. Sie bietet die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) nach Krankenversicherungsgesetz (KVG), Zusatz- und Sachversicherungen nach Versicherungsvertragsgesetz (VVG), Unfallversicherungen nach Unfallversicherungsgesetz (UVG) sowie Vorsorgelösungen und Autoversicherungen an. Visana versichert Privatkunden (Einzelpersonen und Familien) und Unternehmenskunden (Firmen, Institutionen und Verbände). Für Letztere bietet sie Lohnausfall- und Unfallversicherungen an. Darüber hinaus gehören auch Hausrat-, Gebäude-, Privathaftpflicht- und Rechtsschutzversicherungen zum Angebot. Insgesamt zählt Visana rund 848'000 Privatkunden. Davon sind 644'200 Personen bei Visana grundversichert. Dazu kommen 16'500 Unternehmenskunden. Am Hauptsitz in Bern und in rund 50 Agenturen in der ganzen Schweiz beschäftigt Visana rund 1400 Mitarbeitende, davon zwei Drittel Frauen. Das Prämienvolumen beträgt rund 3,7 Milliarden Franken.