Eine Krankheit ist jede Beeinträchtigung der körperlichen, geistigen oder psychischen Gesundheit, die nicht Folge eines Unfalls ist und die eine medizinische Untersuchung oder Behandlung erfordert oder eine Arbeitsunfähigkeit zur Folge hat.
Generell handelt es sich bei einem Unfall um eine plötzliche, nicht beabsichtigte schädigende Einwirkung eines ungewöhnlichen äusseren Faktors auf den menschlichen Körper – dieser hat eine Beeinträchtigung der körperlichen, geistigen und psychischen Gesundheit oder schlimmstenfalls den Tod zur Folge. Fehlt einer dieser Aspekte, wird das Ereignis nicht als Unfall, sondern als Krankheit eingestuft.
Ich nenne ihnen zwei Beispiele: Larissa besucht ein Rockkonzert und hat seitdem ein permanentes, lautes Pfeifen in ihren Ohren. Weil hier der Faktor «Plötzlichkeit» fehlt – Larissa war ja der lauten Musik permanent ausgesetzt – wird es nicht als Unfall taxiert, sondern als Krankheit.
Oder Xeno arbeitet auf dem Bau; er traut sich beim Aufheben eines schweren Gegenstandes zu viel zu und erleidet eine Rückenverletzung. Hier fehlt der ungewöhnliche äussere Faktor – das Heben von schweren Gegenständen gehört zu den normalen Tätigkeiten eines Bauarbeiters.
In beiden Fällen übernimmt die Krankenkasse die Heilungskosten.
Bei den nachfolgenden Beispielen handelt es sich um klassische Unfälle: Grégory macht einen Misstritt macht und sich den Fuss verletzt, Melissa stürzt mit dem Fahrrad oder Jeanette wird von einer Zecke gebissen; hier übernimmt die Unfallversicherung die Heilungskosten.
Vertrauensarzt M.V.